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Sommer 2021 – meine Hauptbeschäftigung: Googeln nach schönen Orten in der Umgebung. Ich habe mir einen Umkreis von ca. 250 km von unserem Wohnort festgelegt und sauge gerade wie ein Schwamm alle Orte, Sehenswürdigkeiten und Naturschönheiten auf, die mir dabei unterkommen. Vor ein paar Monaten hätte mich das hier wenig gereizt – aber die Pandemie sorgt für Kreativität. Und einen randvollen Zettel, auf dem ich alles notiere, was gefallen könnte. Unsere letzten Ausflüge waren einfach wunderschön – Glonn, Landsberg am Lech, Regensburg, Schwangau, Kinding & Kipfenberg – ich hätte nie gedacht, dass Urlaub daheim auch so schön sein kann. Nur bekomme ich gerade einen kleinen „Overkill“, was die nächste Tour betrifft – bei so viel Auswahl wird es immer schwerer, sich festzulegen. Das Los entscheidet: Es geht nach Garmisch-Partenkirchen, genauer gesagt nach Wallgau und Krün. Was wir dort gesehen und erlebt haben, erfahrt ihr in diesem Reisebericht.
Unsere Reisehighlights und nützlichen Informationen im Überblick:
- Packliste für Tagesausflüge im Sommer
- Wallgau in Garmisch-Partenkirchen
- Kirche St. Jakob und Lurdesgrotte
- Finzbach
- Finzalm
- Finzbachklamm
- Hotel Barmsee und Alpengasthof
Ein Paradies für Naturbegeisterte – Wallgau in Garmisch-Partenkirchen
Montagabend, 21.06.2021 – wir sitzen über mittlerweile 6 Seiten voll mit handgeschriebenen Notizen, voller Attraktionen hier in der Umgebung, die wir gerne einmal besichtigen möchten. Es war eine ganz schöne Arbeit, alles aufzuschreiben, nach Orten oder Regionen zu sortieren und gleich kleine Pläne für die jeweiligen Ausflüge zu machen. Vielleicht auch ein bisschen zu viel – denn nun grübeln wir über dies und jenes und können uns eigentlich gar nicht entscheiden, was wir machen möchten. Ich schnappe mir ein ausgespültes Einmachglas und beginne alle „übergeordneten“ Regionen auf kleine Zettel zu schreiben, die ich nacheinander falte und in das Glas werfe.
„Das ist jetzt unser Lostopf“, verkünde ich stolz, „wenn wir uns nicht einig werden oder uns nicht entscheiden können, dann ziehen wir einfach.“ Gesagt, getan. Am Sonntag möchten wir wieder raus – und das Los fällt auf „Wallgau“. Ich krame in meinen Gedanken. Wo war das noch gleich? Ich glaube, ich habe das im Zusammenhang mit Skifahren schon einmal gehört. Das kommt davon, wenn man zu viel aufschreibt. Ein paar Tastenanschläge in der Suchmaschine meines Vertrauens später komme ich wieder drauf: Ach ja, schöne Kirche, tolle Natur zwischen Karwendel, Wetterstein und Estergebirge, super zum Radfahren und Wandern, gelegen an einem malerischen Wildfluss, bezaubernde Hütten und Bauernhäuser und ja, im Winter kann man in der Umgebung auch Skifahren. Wir sind mehr als zufrieden mit unserem Los – die Planung für Sonntag kann losgehen :-).
Durch Bad Tölz, Lenggries und am Sylvensteinsee vorbei zur Kirche St. Jakob
Wie immer sind wir früh auf, damit wir beizeiten loskönnen und vielleicht das Glück haben, noch etwas Ruhe in der beliebten Wandergegend zu finden. Die Semmeln sind belegt, der Kaffee ist eingetütet. Es geht los. Um die 2 Stunden Fahrt trennen uns von unserem ersten Ziel des heutigen Tages: der Kirche St. Jakob in Wallgau. Wir fahren durch Bad Tölz (hier muss ich immer an den „Bullen von Tölz“ denken, was wir früher sehr gerne abends geguckt haben), Lenggries und am Sylvensteinsee vorbei nach Wallgau. Ich muss schon sagen, dieser ganze untere „Gürtel“ von Bayern hat es wirklich wahnsinnig schön – wenn ich da an das Grau in Grau der größeren Städte denke und dann mit dieser herrlichen Landschaft vergleiche, da könnte man schon fast etwas neidisch werden.
Und wie ist es bei allem, was schön ist – es ist meist mit Kosten verbunden. 5 Euro haben wir gezahlt, um über die Mautstraße Wallgau-Vorderriss fahren zu dürfen. Aber gut, es muss ja auch erhalten werden. Über die „Brücke über den Sausenden Graben“ fahren wir die Straße entlang, vorbei an unglaublich schöner Natur, bis zu unserem Ziel.


Die Kirche St. Jakob ragt wunderschön vor dem Bergpanorama empor und bietet einen tollen Kontrast zu den vielen Bauernhäusern mit den großen Gemälden an den Außenmauern und ihren Holzbalkonen. Wir sind vielleicht seit 5 Minuten hier und ich bin schon hin und weg von diesem niedlichen Ort, der so viel Kultur und Tradition ausstrahlt. Jede Ecke eignet sich als Motiv für eine Postkarte. Neben der Pfarrkirche, die aus dem letzten Viertel des 15. Jahrhunderts stammt, gibt es noch eine Lurdesgrotte, die um 1900 errichtet wurde. Nachdem wir beides ausgiebig bewundert haben, spazieren wir über den Dorfplatz zur Touristeninformation. Dieses Haus ist wirklich allerliebst bemalt, mit grünen Holz-Fensterläden und Bänken, die zum Verweilen einladen.





Es ist wirklich noch nicht viel los und wir beschließen, unsere Semmeln hier zu essen – und unseren Kaffee zu trinken, ehe er „warm“ wird ;-). Nach einer Stärkung geht es weiter geradeaus, dann in die Isarstraße und Flößerstraße bis zur Floßbühne Wallgau. Hier finden z. B. musikalische Veranstaltungen oder Events statt. Es ist wirklich herrlich, die Sonne scheint, der Ort ist absolut malerisch und die Natur hier einzigartig. Wildromantische Wiesen mit Gräsern und bunten Blumen bringen die perfekten Farbtupfer vor den grau-grünen Bergen ins Bild, ab und an sieht man Kühe, die friedlich grasen. Wir kommen nur langsam voran, weil wir alle paar Meter das Handy oder den Fotoapparat zücken, um diese Schönheit hier für immer festhalten zu können.
Wir setzen uns ein bisschen auf die Steine am Ufer des Finzbachs und genießen die Ruhe, die Natur und die Sonnenstrahlen, die unser Gesicht kitzeln. Hier lässt es sich wirklich sehr gut abschalten.





Wandern zur Finzbachklamm und Finzalm
Fast hätten wir vergessen, warum wir eigentlich hier sind. Wallgau habe ich ja eigentlich nur als den nächsten Ort aufgeschrieben. Warum ich diesen überhaupt entdeckt habe, war wegen der Finzbachklamm. Denn diese beeindruckende Schlucht im Estergebirge liegt nordwestlich des bezaubernden Ortes.
Zu Fuß waren wir schon fast am nächsten Parkplatz – damit wir es später nicht mehr ganz so weit haben, „holen“ wir unser Auto, das noch bei der Kirche steht ab und fahren zum Parkplatz „Finzbrücke“. Dieser ist gebührenpflichtig, digitales Parken ist möglich. Ich bin mir nicht mehr ganz sicher, aber ich glaube, der Automat nimmt nur Kleingeld – als wir ankamen, stand eine wutentbrannte Frau, wild schimpfend vor dem Ding, da sie wohl keine Münzen dabeihatte. Wir hätten gerne ausgeholfen, aber sie ist etwas beschämt abgedampft. Na ja, wer kennt es nicht, manchmal läuft es einfach nicht ;-).


Mit Rucksack und viel Wasser im Gepäck haben wir uns auf den Weg zur Finzalm gemacht. Es gibt verschiedene Wege dorthin, wir sind den gegangen, der parallel zur Klamm verläuft, über den Finzaugraben. Die Klamm wollten wir nach dem Besuch der Alm ansehen. Der Weg zur Alm war in der Sonne ganz schön anstrengend, es ging konstant bergauf, am Wald entlang. Aber die Aussicht lohnt jede Mühe. Ich habe immer Probleme, das zu beschreiben, der atemberaubenden Natur werden weder Worte noch Bilder gerecht. Die vielen Nadelbäume bieten einen satten Kontrast zu den steilen, grauen Felswänden. Wildromantische Natur erstreckt sich unter deren Wipfeln – manchmal geht es einfach gefühlt senkrecht nach unten und nur einige taffe Bäume, deren Wurzeln an der Oberfläche sichtbar sind, halten sich eisern an den Klippen. Der Bach rauscht manchmal schneller, manchmal gemütlich dahin. Und überall sieht man wunderschöne Blumen blühen.



Vorbei an einem kleinen Wasserfall, über eine Holzbrücke und nur noch ein paar Meter steil nach oben – dann waren wir da. Die Alm war rappelvoll – wo sind denn plötzlich alle Leute hergekommen? Auf unserem Weg nach oben haben wir nur ein paar in die entgegengesetzte Richtung gehen sehen. Wir haben wirklich die letzten beiden Plätze ergattert und waren froh, etwas Kaltes zu trinken zu bekommen. Was für eine Aussicht – unter uns grasten Kühe, die Sonne schien noch immer – es war herrlich.




Nach unserer Erfrischung ging es dieses Mal zum Glück bergab – ausnahmsweise mal ohne Sturz, obwohl ich einmal schon ganz schön ins Schwanken gekommen bin. Ich brauche jetzt aber auch wirklich mal vernünftige Wanderschuhe – wir wollen ja sicher noch öfter solche Ausflüge machen. Die Klamm ist wirklich beeindruckend. Sie ist Teil des Isar-Loisach-Gebirgszuges und der Wanderweg führt genau durch den unteren Teil der Klamm, über Holzstege und Brücken. Was für eine Idylle.
Wenn das Wetter einen Strich durch die Rechnung macht
In den Bergen oder gebirgsnahen Regionen kann das Wetter ja auch mal ziemlich schnell umschlagen. Gerade schien noch die Sonne und ehe man sich versieht, kommen Wolken und Regen über einen herein. Nach der Klamm wollten wir uns eigentlich noch den Ort Krün ansehen, den Isar-Natur-Erlebnisweg entlangspazieren und gemütlich am Barmsee essen gehen und dort die letzten Sonnenstrahlen genießen.
Als ich auf der Holzbrücke an der Klamm stand, habe ich mich noch geärgert, warum ich eine lange Hose angezogen habe – schließlich hatten wir über 26 °C, gefühlt sogar eher 30 °C – zum Wandern hätte es eine ¾- oder zumindest eine nicht so feste Hose auch getan. Später war ich um die Wahl meines Outfits sogar noch recht froh. Als wir zurück am Parkplatz waren, standen schon tiefschwarze Gewitterwolken am Himmel – Regen war angesagt. Der Schirm lag wie immer zu Hause.


Da wir an der Alm eh nur etwas getrunken hatten, haben wir unseren Plan kurzerhand umgestellt und sind gleich zum Barmsee gefahren – dort wollten wir im „Hotel Barmsee und Alpengasthof“ einkehren. Wir mussten ein bisschen warten, da alle Tische besetzt waren. Wundert mich nicht, von hier hat man eine tolle Aussicht und der Gasthof ist wunderbar urig und einladend. Gerade, als wir unseren Tisch und auch schon die Getränke bekommen haben, fing es plötzlich an, wie aus Eimern zu schütten – aber so wolkenbruchartig, dass die Leute in Scharen auf und davon sind.


Zum Glück hat der Gasthof auch innen Plätze und so wurden wir noch an weitere Tische hineinquartiert – mit reichlich Abstand dazwischen, es war ja immer noch Corona … Gut, dass wir nicht noch weiter rumspaziert sind, wir wären komplett nass gewesen. So haben wir unseren Ausflugstag zwar viel früher, aber dennoch gemütlich mit Schnitzel und Käsespätzle ausklingen lassen. Das Essen war sehr gut und die Kellner überaus freundlich.
Auf dem Weg nach Hause haben wir noch am Sylvensteinsee angehalten, um ein paar Schnappschüsse zu machen. Ich kann die Region um Wallgau nur jedem ans Herz legen, der gerne wandert und die Natur genießt – checkt nur vorher vielleicht, wie sich das Wetter so entwickeln soll ;-).
Über die Links im Text gelangt ihr zu den genauen Beschreibungen der verschiedenen Unterkünfte, Sehenswürdigkeiten, Orte oder Gastronomiebetriebe, die wir besucht haben.
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Fehlt euch etwas auf unserer Packliste für einen Tagesausflug im Sommer? Dann schreibt uns das gerne in die Kommentare oder als Nachricht. Wir freuen uns auf euren Input.
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