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2021 war unser Jahr der „Ausflüge dahoam“ oder für alle Nicht-Bayern: Bedingt durch die Pandemie hat es uns nicht weit von zu Hause weggetrieben. Nach Glonn, Landsberg am Lech, Regensburg, Kelheim und Schwangau geht es dieses Mal in den Landkreis Eichstätt. Warum wir hier gelandet sind, war eigentlich ein Versehen – und meine „hervorragenden“ Kenntnisse in allem, was Erdkunde betrifft… Naja, das „Versehen“ stellte sich dann aber doch als wunderbares Ausflugsziel mit vielen Möglichkeiten und Sehenswürdigkeiten heraus. Aber lest selbst 🙂 ich wünsche euch viel Spaß dabei.
Unsere Reisehighlights und nützlichen Informationen im Überblick:
- Packliste für Tagesausflüge im Sommer
- Burgruine Brunneck
- Wanderwege Kinding
- Merklsee
- Pfraundorfer See
- Gungoldinger Wacholderheide
- Römerkastell Vetoniana bei Pfünz
- Arndthöhle
Blaubrunnen statt Blautopf – Bayern statt Baden-Württemberg
In der Einleitung habt ihr es ja schon gelesen: Es ist Sommer 2021, die Pandemie tobt – doch die Ausgangsbeschränkungen wurden gemildert – und wir sind total in Ausflugslaune. Wenn ich etwas Positives aus der aktuellen Situation ziehen kann, dann das, dass das Interesse für die eigene Region gestiegen ist und man sich auch an den kleinen Sehenswürdigkeiten erfreuen kann. Und das ist auch gut, denn was das Wissen um mein Heimat-Bundesland angeht, schaut es zumindest auf der Landkarte manchmal leider ganz schlecht aus.
Orte wie „Kinding“ oder „Walting“ fallen wahrscheinlich eher auf die hinteren Ränge, wenn man nach typischen Ausflugszielen in Bayern sucht. Außer, man verwechselt den Blautopf mit dem Blaubrunnen. Ich will Letzterem nicht zu nahetreten, aber ihr könnt ja selber einfach mal googeln und euch fragen, um welchen der beiden ihr vielleicht eher einen ganzen Ausflugstag planen würdet? Sagen wir einfach so: Ich hatte vom Blautopf schon so viele Bilder auf Instagram gesehen, dass ich unbedingt auch mal dieses azurblaue Gewässer bestaunen wollte, das – meiner Meinung nach – in Bayern liegt. Meeeeep: Wieder falsch, es ist Baden-Württemberg.
Naja, egal – es kam nicht so, dass wir vor der Quelle standen und enttäuscht waren – mein Fauxpas ist mir dann doch relativ schnell aufgefallen. Aber da hatte ich schon verschiedene Seen, das Römerkastell und eine Höhle auf die heutige Planung gesetzt und die wollte ich unbedingt sehen – Blautopf hin oder her ;-).
Die Burgruine Brunneck und der Blaubrunnen (Karlsquelle)
Früh morgens ging es also für uns los in den fast zwei Stunden Fahrzeit entfernten und – Kindsköpfe wie wir – zum Grinsen bringenden Ort „Titting“. Dort steht nämlich besagter Blaubrunnen, den wir uns trotzdem einmal ansehen wollten. Und vor allem das darüber thronende Gemäuer, die Burgruine Brunneck, erschien uns als guter Start in einen herrlichen Ausflugstag.
Am Blaubrunnen führen Schilder zur Burgruine hoch – die Treppen waren aber zu dem Zeitpunkt, als wir vor Ort waren, in einem eher mittelprächtigen Zustand. Und 7 Min. Fußweg, wie es Google Maps ankündigt, sind wirklich eine Hausnummer – es geht nämlich steil bergauf und über Stock und Stein. Oben angekommen haben wir auch gesehen, dass es noch einen anderen Weg gibt – dieser hier ist definitiv nur etwas für alle, die gut zu Fuß sind.
Allerdings: es lohnt sich. Man hat eine wunderbare Aussicht auf die Kirche St. Nikolaus, Wald und Felder und auch wenn die Bank oben nicht mehr wirklich zum Verweilen einlädt, die Natur und der Weitblick tuen es doch. Auch die Ruine selbst ist wirklich sehr schön zu erkunden und dient als einzigartiges Fotomotiv. Für Burg- und Mittelalter-Fans ein Muss :-).





Wandern in Kinding – vorbei am Merkl- und Pfraundorfer See
Mit dem Auto ging es erstmal weiter nach Kinding – hier haben wir einen Parkplatz in der Nähe der Grundschule gefunden und uns dann zu Fuß aufgemacht. Es war ein herrlich warmer (fast schon heißer) Tag und den wollten wir mit einem ausgiebigen Spaziergang genießen. Unser Ziel: der Pfraundorfer See, an dem wir unsere Mittagspause einlegen wollten.
Dieser Weg ist gepflastert und sehr angenehm – es gibt noch etwas anspruchsvollere Strecken durch den Wald hindurch, wie den Panoramaweg und durch die Kindinger Klause. Das ist Geschmackssache – wir haben beim Hingehen den „einfacheren“ und beim Zurückgehen den über Stock und Stein gewählt. An der Römerbrücke vorbei (wurde zu der Zeit gerade restauriert und war so nur von Weitem sichtbar), ging es erst einmal 3,5 km neben schier unendlichen Weizenfeldern bis zum Merklsee. Das war wirklich herrlich – denn die Sonne war angenehm warm, der Wind kam kühl dazwischen und der viele Mohn, der zwischen dem Getreide wuchs, war wunderschön anzusehen, wie er so feuerrot zwischen dem (noch) Grün der Ähren hindurchwand.



Die ersten dreieinhalb Kilometer waren quasi fast im Flug vorbei – was ein bisschen störend war, waren die vielen Leute auf E-Bikes. Trotzdem, dass wir konstant hintereinandergegangen sind – und somit eine Weghälfte komplett „frei“ gelassen haben – wurden wir von einer älteren Dame dermaßen angeschnauzt, sie hätte ja jetzt nur die Möglichkeit, „uns jetzt zu überfahren“. Wow – allgemein hat man an dem Tag leider etwas gemerkt, dass die heiße Juni-Sonne nicht allen sonderlich gut tut 😉 – war nämlich nur eines von vielen Malen, dass wir ziemlich unfreundlich „angefahren“ wurden. Wir sind dann fast in die Wiese gehopst, damit die gute Dame auf einem wahrscheinlich 2-Meter-breiten Weg vorbei konnte…
Naja, nach einem kleinen Aufreger widmeten wir uns wieder der Natur und haben den Enten im Merklsee bei ihrem Treiben zugesehen, ehe wir unseren Weg weiter fortgesetzt haben. Denn bis zum Pfraundorfer See waren es nochmal fast 3 km und langsam freuten wir uns, eine kurze Pause zu machen und etwas zu essen. Am See war die Hölle los – total komisch, wenn man es gewohnt war, dass einem so gut wie keine Menschen begegnen und es ja auch noch Abstandsregelungen gibt. Aber das schöne Wetter hat viele zum ersten Baden eingeladen. Wir hatten zwar Bikini und Badehose dabei – haben es uns aber nur so auf einer Picknickdecke gemütlich gemacht und unsere mitgebrachten Brote gegessen.
Unseren Rückweg nach Kinding wollten wir eigentlich am „Felsentor“ vorbeiführen – also dieses Mal den Waldweg nehmen. Die Sonne brannte mittlerweile regelrecht runter und machte das gemütliche Wandern etwas anstrengender. Vom Pfraundorfer See haben wir es dann erst nur bis zum Landgasthof Wagner geschafft, ehe unsere Gelüste nach einer Abkühlung zu groß wurden. In der Nähe steht ein wunderschönes Häuschen, das „Hirtenhaus“, das als Ferienwohnung gemietet werden kann – wirklich sehr schön anzusehen. Im Gasthof haben wir uns etwas Eiskaltes zum Trinken bestellt und den vielen Gleitschirmfliegern zugesehen, die über uns drüber gesegelt sind.
Irgendwie sind wir auf unserem Waldweg ständig falsch abgebogen und haben das Felsentor leider nicht gesehen – am Waldrand entlang ging es dann zurück zum Auto. Etwas kaputt, immerhin sind wir heute schon über 14 km gelaufen




Gungoldinger Wacholderheite & Kirche Mariä Himmelfahrt
Eigentlich hätten wir uns auch noch gerne die Burgruine Rumburg angesehen – allerdings war das keine gute Option für unsere Füße und wir haben diesen Punkt auf unserer Liste ausfallen lassen. Stattdessen ging es mit dem Auto weiter zur Gungoldinger Wacholderheide und der schönen Kirche Mariä Himmelfahrt. Auch hier kann man bestimmt ganz wunderbar wandern und spazieren – allerdings hatten wir das gerade nicht mehr so im Sinn.
Doch der landschaftlich schöne Ort lädt auch sehr gut zum Verweilen und Entspannen ein. Die Natur zeigt sich hier wirklich von einer ihrer schönsten Seiten und man kann die Ruhe genießen und einfach mal die Seele baumeln lassen. Mich ärgert es ein bisschen, dass wir total vergessen haben, auch noch die Kirche anzusehen – das haben wir nämlich leider nur von außen, dabei soll diese auch im Inneren durch ihre schöne Ausstattung und die vielen Fresken überzeugen. Naja, vielleicht kommen wir ja nochmal in die Gegend.


Römerkastell Vetoniana bei Pfünz
Wahrscheinlich lag es daran, dass wir uns etwas beeilen mussten – wir hatten noch zwei Punkte auf der Liste und vor allem für den letzten sollte es nicht dunkel sein. Als nächstes ging es aber erst einmal nach Pfünz zum Römerkastell Vetoniana.
Dieses römische Kohorten-Kastell wurde um 90 n. Chr. errichtet und komplett restauriert bzw. wiederaufgebaut. Ein Parkplatz befindet sich in unmittelbarer Nähe. Das Gelände ist sehr weitläufig, hier kann man sich gut eine Zeit aufhalten. Das schöne Licht nutzte auch ein Hochzeitspaar für ihr Fotoshooting, wir waren sonst die einzigen Besucher und haben uns erst einmal die den Türmen gegenüberliegenden Seiten angesehen, um das Shooting nicht zu stören.
Das Kastell ist wirklich sehr eindrucksvoll und die vielen Infotafeln lehrreich – uns hat es sehr gut gefallen. Und wer auf spezielle und einzigartige Fotokulissen steht, der bekommt hier wirklich etwas geboten :-).

Arndthöhle bei Kipfenberg
Unser letzter Punkt auf dem Ausflugsplan war dann die Arndthöhle bei Kipfenberg. Hier mussten wir uns wirklich beeilen, denn ich habe im Internet gelesen, dass die Höhle nur von 08:00 Uhr bis 18:00 Uhr begehbar ist – in den Wintermonaten (zwischen 01.10. und 31.03.) kann man gar nicht rein, da sie in dieser Zeit von Fledermäusen als Winterquartier genutzt wird.
Als wir dort ankamen, spazierte munter jemand aus der Höhle, also dachten wir uns, dass wir auch hineingehen könnten. Nach so viel praller Sonne empfing uns nicht nur Dunkelheit, sondern auch eisige Kälte. Beides wenig einladend. Und auch wenn es noch nicht 18:00 Uhr war – irgendwie war uns die Sache nicht so 100%ig geheuer – wir sind daher nur die Hälfte der Treppen hinabgestiegen und haben uns quasi vom Eingang aus ein Bild von der Höhle gemacht. Sehr beeindruckend, aber auch ein bisschen gruselig.
Bevor es dämmerte, haben wir noch einen kleinen Waldspaziergang gemacht und uns dann auf den doch etwas längeren Heimweg begeben. Ein wirklich schöner Ausflugstag, an dem wir viel gesehen haben.


Über die Links im Text gelangt ihr zu den genauen Beschreibungen der verschiedenen Unterkünfte, Sehenswürdigkeiten, Orte oder Gastronomiebetriebe, die wir besucht haben.
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