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Nach unserem Kurztrip nach Regensburg – den Reisebericht dazu könnt ihr hier lesen – hatten wir noch ein paar Tage frei. Das Wetter war gegen Ende Mai 2021 herrlich mild und vor allem regenfrei – perfekt für einen kleinen Tagesausflug. Dafür wollten wir ein Ziel mit vielen Sehenswürdigkeiten, atemberaubender Natur und nicht weiter als 3h Fahrzeit entfernt. Schwangau mit dem schönen Schloss Neuschwanstein, sowie den vielen Seen und den Panoramablicken schien perfekt. Kleiner Spoiler: war es auch. Warum ich trotzdem froh war, dass wir bereits um 09:00 Uhr morgens am Schloss waren und ich fast einen kleinen Heulflash am Hopfensee bekommen habe, erfahrt ihr in diesem Reisebericht ;-). Viel Spaß beim Lesen 🙂
Unsere Reisehighlights und nützliche Informationen im Überblick:
Auf zum Tourist-Spot schlechthin: dem Schloss Neuschwanstein
In letzter Zeit haben wir ein neues Sonntags-Ritual: Zum (meist ausgiebigen) Frühstück gucken wir immer eine Folge „Grenzenlos“ oder ein anderes, ähnliches Format, um die Reise-Sehnsucht zumindest auf dem Bildschirm etwas stillen zu können. Vor ein paar Tagen – als das Reisen auch für Privat wieder erlaubt war – haben wir die Chance gleich genutzt und uns auf einen Kurzurlaub nach Regensburg gemacht. Herrlich, auch wenn das Wetter nicht so mitgespielt hat, wie erhofft: Es war einfach wunderbar, wieder einmal raus zu können. Unser aktueller Urlaub ist noch nicht ganz um, die Sonne scheint, alles blüht – also hilft es nichts mehr, sich die Sehnsuchtsorte nur im Fernsehen anzusehen: Wir möchten raus.
Wohin ist allerdings noch ein bisschen schwierig – viele Sehenswürdigkeiten sind teilweise noch „gesperrt“ oder nur mit vielen Auflagen und Vorplanung zu besichtigen. Die großen Menschenansammlungen wollen wir auch eigentlich umgehen. Wer den Titel des Beitrags gelesen hat, wird sich jetzt sicher denken – und da wollt ihr ausgerechnet nach Neuschwanstein? Jein – es ist nur ein Punkt auf der Liste und wir hatten gar nicht vor, ins Schloss selbst zu gehen. Dafür hat Schwangau und das Allgäu allgemein aber so viel tolle Natur zu bieten, Flüsse, Seen, Berge und einzigartige Spazier- und Wanderwege. Und von Bewegung hatte man die letzten Monate ja auch nicht so viel – wir zumindest.


So geht es, mit unserem bekannten Proviant im Gepäck, bereits um kurz vor halb sieben morgens los. Ab zu einem der beliebtesten Tourist-Spots in Deutschland. Uns trennen ca. 2 ½ Stunden Fahrtzeit vom Objekt unserer Begierde. Allein die Autofahrt war schon wunderschön – um die Uhrzeit waren die Straßen teilweise komplett frei und ich als Beifahrerin konnte bereits auf dem Weg die schöne Landschaft und das Bergpanorama genießen, auf welches wir uns zubewegten. Der „Parkplatz P1 Königsschlösser“, auf welchem wir unser Gefährt abgestellt hatten, war ebenso wie die anderen Parkplätze so gut wie leer.
Nachdem wir ein paar schöne Bilder vom Schloss Hohenschwangau gemacht haben, ging es auf den ca. 30-minütigen Fußweg (bergauf) zum Schloss Neuschwanstein. Auch wenn es noch angenehm kühl und schattig war, habe ich nach der Halbzeit schon gemerkt, heute ist meine Kondition ganz weit unten. Was diesen Tag noch sehr spaßig werden sollte… Aber lest selbst. Die ersten Pferdekutschen haben uns bereits überholt, doch oben angekommen waren erstmal nur wenig Menschen und wir konnten gemütlich ein paar Selfies mit dem Schloss und der schöneren Aussicht als Hintergrund knipsen.
Der Alpsee in Schwangau – Eine Runde voll wunderbarer Impressionen
Eigentlich wollten wir auch zur Marienbrücke, da man hier eine top Aussicht auf Schloss Neuschwanstein hat – leider war diese zum Zeitpunkt, als wir da waren, gesperrt. Während wir noch unser mitgebrachtes Frühstück und die wunderbare Aussicht auf die Kirche St. Coloman genossen haben, wurde es um uns herum immer voller. Hat mich ein bisschen an das Durchgeschubse auf dem Oktoberfest erinnert und war wenig reizvoll. Da wir eh keine Schlossbesichtigung vorhatten, haben wir uns wieder auf den Weg nach unten gemacht.
Frei nach dem Motto runter ist es immer leichter als rauf hat uns die pure Motivation und Wanderlust gepackt – vergessen war noch mein Keuchen vor einer halben Stunde, als wir am Schloss ankamen. Und so haben wir spontan entschlossen, noch die Runde um den Alpsee zu gehen. Das kann ich wirklich jedem empfehlen, auch wenn der Weg teilweise sehr ausgewaschen und eng war, sowie über Stock und Stein ging – ihr habt quasi alle zwei Meter eine neue herrliche Aussicht. An manchen Punkten könnt ihr die beiden Schlösser wunderbar zusammen betrachten (und fotografieren 🙂 ). Festes Schuhwerk sollte aber unbedingt sein.
Die Runde um den See erstreckt sich auf ca. 5 km – wir haben (mit vielen Foto-Stopps) ca. 1 ½ Stunden gebraucht. Es war auch einiges los, unter einer Stunde solltet ihr auf keinen Fall Zeit dafür einplanen; ich denke nicht, dass man das hinbekommt und schön ist es auch nicht.




Die Kirche St. Coloman – Ein toller Ruhepunkt mit Aussicht
Ich werde nie das herrliche Blau des Alpsees vergessen, das sich so kontrastreich von den grünen Bäumen und dem hellblauen Himmel abgezeichnet hat. Ebenso wenig wie die letzten Meter, die wir von unserer Runde noch hatten – diese waren geprägt von Stop-and-Go durch „Gegenverkehr“. Fast schon einen Schock haben wir dann bekommen, als wir zurück an unserem Parkplatz waren – hätten wir nicht mit „System“ geparkt (nahe einem Häuschen, was gut zu merken war), ich glaube, wir hätten unser Auto nie wieder gefunden.
Menschenmassen, Fahrzeuge, Radfahrer, Geschrei, Gehupe – man musste aufpassen, dass man auf dem Weg zum Bezahlen nicht überfahren wird. Wo ist nur die alpenländische Idylle der letzten Stunde hin? Alles in uns schrie: Flucht. Nachdem wir es geschafft haben, heil vom Parkplatz herunterzukommen, sind wir zur Kirche St. Coloman gefahren. Und hier noch mein Top-Tipp: Wenn ihr euch länger am Schloss Neuschwanstein oder dem Alpsee aufhalten wollt – und beides noch ein bisschen in Ruhe genießen möchtet, dann seid vor 10:00 Uhr da.
Der kleine Parkplatz an der Kirche war ebenso gut besucht – aber ein bisschen Platz war noch da. Wir haben uns in Ruhe die Kirche und die schöne Umgebung angesehen, viele Fotos gemacht und noch ein bisschen durchgeatmet. Da es eigentlich schon wieder Mittagszeit war, auch einen kleinen Snack genossen – schließlich hatten wir noch einiges vor und mussten gut gestärkt sein.


Der Forggensee – im Sommer voll, im Winter leer
Mit dieser Überschrift meinen wir nicht unbedingt die Touristenmassen, die gerne ins Allgäu strömen, sondern wirklich den See selbst. Unser nächstes Ziel ist nämlich der schöne Stausee bei Füssen. Das Besondere an ihm: er hat zwischen Juni und Oktober die höchste Stauhöhe – in den Wintermonaten ist diese deutlich geringer und der See erscheint fast „leer“.
Nach einem kleinen Spaziergang am See, bei dem wir einen herrlich frischen Wind in den Haaren und angenehm warme Sonnenstrahlen auf der Haut spüren durften, haben wir uns noch etwas an den See hingesetzt. Das tolle Wetter muss man einfach in vollen Zügen genießen. Das Café Maria durfte zwar noch nicht öffnen, hatte aber quasi einen Kiosk-Verkauf. Dort haben wir uns noch ein „Allgäuer Büble Bier“ bzw. Radler geholt. Ich freue mich wirklich schon auf die Zeit, wenn man ohne Maske, Tests und was nicht alles einfach wieder essen gehen kann – hoffentlich schon bald.



Kalvarienberg und Lechfall Füssen – Steiler Aufstieg, aber absolut lohnenswert
Uns treibt es nun erstmal zum Kalvarienberg, Füssen. Von hier aus soll man eine spitzen Aussicht auf Füssen und sogar zum Schloss Neuschwanstein haben. Aber Aussicht heißt auch meist, erstmal worauf – wir haben den Weg vorbei an der Heiligen Stätte des Rathenow Joh. Bapt. Graf und Mariengrotte/Marienkapelle genommen. In ca. 25 Min. schafft man den Kilometer, der steil nach oben geht. Normalerweise.
Wir hatten unsere Schrittzähler dran und zu diesem Zeitpunkt bereits etwa 18 km zu Fuß zurückgelegt. Davon einige bergauf und über Stock und Stein – und ihr wisst ja, Kondition (und auch ein bisschen Elan ;-)) waren schon beim ersten Weg bergauf etwas weg. Bis zu den Kreuzen des Kalvarienbergs musste ich mehrere Stopps (getarnt als „ach schau mal wie schön, hier muss ich noch ein Foto machen“) einlegen – und kam trotzdem komplett ohne Puste oben an. Aber wie gesagt, die Aussicht lohnt sich absolut. Und es ist eine Bank oben, man kann also gut erstmal durchschnaufen, bevor man sich dem traumhaften Panorama widmet ;-).
Auf dem Rückweg sind wir nochmal am Lechfall vorbei und hatten nun wirklich Glück – es waren deutlich weniger Leute hier und die wenigen Pärchen oder Familien, die dort waren, hatten dasselbe im Fokus wie wir: ein paar schöne Bilder voneinander vom mit dem Wasserfall im Hintergrund machen.





Hopfensee und Burgruine – die letzten beiden Punkte auf der Tagesliste
Langsam kehrt der Hunger ein – nach so viel Wandern, Spazieren und Staunen und, weil es auch schon wieder Zeit fürs Abendessen ist. Die Zeit heute ist wirklich wie im Flug vergangen. Nach kurzer Fahrtzeit parken wir nahe der Uferstraße ein bisschen den Berg hoch, unter der Burgruine am Hopfensee.
Ich dachte ja: Schnell dort parken, zwei- bis dreihundert Meter ebenerdig zur Ruine watscheln, etwas umsehen und dann zum Essen gehen. So einfach war das jetzt leider aber doch nicht. Es ist kein Kilometer, ich glaube vielleicht 700 Meter, vom Parkplatz zur Ruine – aber ich habe wirklich schon jeden einzelnen Knochen im Körper gespürt.
Und jetzt ging es tatsächlich schon wieder bergauf. Kennt ihr das? Wenn ihr dann einfach nicht mehr wollt, der „innere Schweinehund“ sich kaputt lacht und freudig triumphierend seinen Sieg feiert und euch einfach nur zum Heulen zumute ist? Mir war so – weil ich zu unsportlich bin, zu wenig mache, mich dann nicht mehr aufrappeln kann und und und … Und so stand ich in der Mitte des Weges zur Ruine und wusste nicht, ob ich vor lauter Frust einfach weinen oder mich über mich selbst und mein Verhalten amüsieren sollte. Mit einem kleinen Schubser von meinem Partner (warum war der zu dem Zeitpunkt eigentlich noch so fit?) habe ich die letzten Meter dann doch noch geschafft – und es war traumhaft.
Die Sonne begann langsam, hinter dem See unterzugehen, was uns ein wunderbares Farbschauspiel präsentierte, das sich von den schwarzen Steinen der Burgruine abhob. Dazu noch die Berge im Hintergrund – einfach herrlich. Noch schöner, wenn man weiß, was man heute geschafft hat. Auf unserem Schrittzählen stand in dicken Lettern die Zahl „24“ – denn so viele Kilometer hatten wir heute bewältigt. Vielleicht ist es mit der Kondition ja bald wieder besser ;-).
Auf jeden Fall haben wir uns das Abendessen nun wohl verdient und so kehren wir am Hopfensee zu einem Italiener auf Pasta und Pizza ein. Es ist so schön, dass wir draußen sitzen und den Sonnenuntergang noch komplett beobachten können. Ein wirklich wunderbarer Ausflugstag mit vielen Highlights, die das Allgäu zu bieten hat.




Über die Links im Text kommt ihr zu den genauen Beschreibungen der verschiedenen Unterkünfte, Sehenswürdigkeiten, Orte oder Gastronomiebetriebe, die wir besucht haben.
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